Schulmagazin
Gedenkstättenfahrt Klasse 10 nach Polen
- 04.11.2024 18:11
- Fahrt nach Krakau mit Besichtigung des KZ's Auschwitz-Birkenau
Im Vordergrund der Fahrt stand die Auseinandersetzung mit der Shoa, der systematischen Ermordung der europäischen Juden. Bereits während des Schuljahres wurden die Schüler thematisch auf die Fahrt vorbereitet. Die Gemeinschaftsschule Kaulsdorf begleitete uns mit 10 Schülern und zwei Lehrern, Frau Mrozek und Herrn Müller.
Am 21.10. ging es für 14 Schüler und Schülerinnen frühmorgens los Richtung Krakau. Frau Höpping und Herr Koch begleiteten die Schüler.
Nach einer langen Zugfahrt bezogen wir unsere Zimmer in einem schönen Hotel in der Krakauer Innenstadt, unweit vom ehemaligen jüdischen Stadtteil Kazimierz.
Am Dienstagmorgen bekamen wir eine Stadtführung unter dem Motto "Auf den Spuren Oskar Schindlers".
Wir besuchten die ehemalige Wohnung Oskar Schindlers, den jüdischen Friedhof, eine Synagoge sowie den Ort der Verurteilung Amon Göths, einem hochrangigen SS-Offizier des Krakauer Konzentrationslagers Plaszow, der für seine unglaubliche Brutalität bekannt war.
Am Nachmittag besichtigten wir die ehemalige Schindlerfabrik Emalia, in der sich heute ein Museum für jüdische Geschichte befindet. Nach vielen Schritten, genossen wir einen ruhigen Abend.
Am Mittwoch besuchten wir das ehemalige Krakauer Ghetto. Heutzutage ist dies leider kaum noch erkennbar, lediglich kleine Schilder weisen auf die ehemalige Nutzung dieses Viertels hin. Einige Zustände und Geschichten von Zeitzeugen waren Vorlage des Filmes Schindlers Liste. Manche Originaldrehplätze des Films lassen sich heute noch erkennen. Die Häuser und Wohnungen sind nun wieder bewohnt und vermietet.
Gegen Mittag fuhren wir in das Stammlager Auschwitz und erhielten dort eine Führung durch die Baracken. Das Stammlager ist ein Museum, mitunter hat der Besuch den Charakter von Massentourismus mit räumlicher Enge und Zeitdruck. Nichtsdestotrotz haben viele Dinge die Schüler zum Nachdenken und Reflektieren angeregt. Schwer zu verkraften war der Anblick von hunderten Kinderschuhen, deren Träger im Lager fast alle ihr Leben ließen. Bewegend war ebenfalls der Gang durch das Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei".
Der nächste Tag startete wieder sehr früh mit der Besichtigung von Auschwitz Birkenau. Es war kalt und nebelig. Gleich zu Beginn durchquerten wir das Torhaus, das weltweit als Symbol für die Verbrechen der Nazis bekannt ist. Allein dieses Tor und die wetterbedingten Umstände, ließen die Schüler erschaudern. Es folgte eine Führung über das Gelände, welches unglaublich groß erschien. Auf diesem Gelände wurden den Jugendlichen die Gräueltaten der Nazis bewusst. Aussagen wie "Ich schäme mich, dass ich alle Aufschriften lesen kann und ich schäme mich, Deutscher zu sein" sprechen für sich. Anschließend absolvieren die Schüler einen Workshop zum Thema "Kinder in Auschwitz".
Am Freitagmorgen hieß es für uns Koffer packen und Abfahrt nach Hause. Leider kamen wir mit 4,5 Stunden Verspätung in Erfurt an, sodass kein Zug mehr nach Bad Blankenburg fuhr. Zwei Mamas holten die Schüler ab und brachten sie gesund nach Hause. Ein herzliches Dankeschön nochmal an diese beiden Mamas für die Unterstützung.
Ebenfalls Danke an alle, die diese Fahrt möglich gemacht haben, Eltern, die Bethe-Stiftung sowie das Land Thüringen als Unterstützer. Wir als Lehrer sind stolz und dankbar zugleich, solch ein geschichtliches Erlebnis mit unseren Schülern teilen zu dürfen.
"Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben." George Santayana
Bericht von Isabell Höpping
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